10 Motivation
Wie lassen sich Mitarbeiter für das Lernen und für eLearning begeistern?
Jeder Erwachsene hat seine Erfahrungen mit dem Lernen, mit Lernmedien und Lernmethoden gemacht und dabei seine eigenen Lerngewohnheiten ausgebildet. Oftmals hat sich dabei eine gewisse Skepsis verfestigt: Dazu gehören (Vor)urteile über das Lernen generell („Lernen ist ein Zeichen von Inkompetenz“); über Lerninhalte („Führungskompetenz kann man nur durch ‚Learning by doing‘ erlangen); zu bestimmten Lernmethoden („Rollenspiele sind nichts für mich“); zu bestimmten Medien und Kommunikationsformen („Chatten ist doch nichts für berufliches Lernen“).

Beim eLearning kommt hinzu, dass es deutlicher als andere Lernformen spezifische Fähigkeiten bei den Nutzern voraussetzt. So kann fehlende Routine im Umgang mit Computer und Internet das eigentliche Lernen ganz in den Hintergrund drängen und den Lernenden sowie auch die Lerngruppe frustrieren.
Zudem wird beim eLearning die aus klassischen Präsenzschulungen vertraute passive Aufnahme von Inhalten hinterfragt: Der Nutzer wird gefordert, sich Inhalte selbst aktiv anzueignen (in der Gruppe oder in Eigenarbeit) und seinen Lernprozess eigenverantwortlich zu gestalten.

Es gibt Faktoren, die den Lernprozess beeinträchtigen können. Diese sollten von vornherein vermieden werden (siehe auch Kapitel 4).

Wie sollten Lernprozess und -angebot gestaltet sein, und wie lässt sich eine förderliche Lernumgebung herstellen? Folgende Tipps und Hinweise ergeben sich aus den LERNET-Projekt-Erkenntnissen.
  • Tipp 1: Die Einführung in die technische Lernumgebung ist fest in den Ablauf einzuplanen.
    In allen LERNET-Projekten zählte die Einführung in die technische Lernumgebung zum Stundenplan. Begleitend zum Präsenztermin erhielten die Teilnehmer einen Leitfaden, der die wichtigsten Regeln für den Umgang mit der Lernumgebung zusammenfasst.
  • Tipp 2: Die Stabilität des technischen Systems muss rund um die Uhr gewährleistet sein.
    Ein technischer Support stand in den LERNET-Projekten während des Lernens zur Verfügung. Der Service wurde an sieben Tagen in der Woche entweder durchgängig oder für acht Stunden täglich angeboten – je nach Projekt. Beide Varianten wurden von den Pilotanwendern in den LERNET-Projekten akzeptiert. Es wurde allerdings erwartet, dass die Lernumgebung in hochfrequentierten Zeiten stabil lief, also besonders frühmorgens, abends, am Wochenende und an Feiertagen.
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